Abbildung eines Säuglings (2)

Objekt

Objekttyp
Titel des Objekts
Abbildung eines Säuglings (2)
Beschreibung des Objekts
Schwarz-Weiß-Fotografie, auf der ein Säugling zu sehen ist. Er liegt auf einer Decke und wurde von schräg oben fotografiert. Sein Blick geht nach rechts, vom Raum ist außer der Decke nichts zu sehen.

Die Abbildung wird, da es sich um die Darstellung einer minderjährigen, unbekleideten Person handelt, hier nicht im Klarformat dargestellt.

Kontext:
Von dem Säugling existieren mindestens drei Fotografien, die in einer Serie veröffentlicht wurden.

Das Foto steht im Kontext der sog. „Zwischenstufentheorie“ des Sexualwissenschaftlers Magnus Hirschfeld. Sehr verkürzt gesagt, beschreibt das Konzept der Zwischenstufen die Tatsache, dass jedes Individuum sowohl „männlich“ als auch „weiblich“ ausgeprägte Eigenschaften vereint, die einen oder mehrere der vier Bereiche betreffen können: 1. die Geschlechtsorgane, 2. sonstige körperliche Eigenschaften, 3. den Geschlechtstrieb und/oder 4. sonstige seelische Eigenschaften.

Mit dieser Theorie öffnete Hirschfeld bereits 1907 das gängige Konzept des biologisch-genitalen Geschlechts für Aspekte, die u.a. auf der erlebten Identität der Individuen beruhten.
Damit ebnete die „Zwischenstufentheorie”, die „während der Institutszeit die wissenschaftliche Leitidee für die meisten Mitarbeiter“ blieb, den Weg für das Verständnis von sexueller Vielfalt und Variabilität. (vgl. Herrn, Rainer (2022): Der Liebe und dem Leid, Suhrkamp, S. 31). Einher gingen damit auch eine Entpathologisierung und Entkriminalisierung des vermeintlich Abweichenden, von Menschen also, die außerhalb der gesellschaftlichen Norm standen.
Mitwirkende*r
Magnus Hirschfeld
Datierung
Ort
Berlin
Sprache
de
Nutzungsrechte Metadaten
CC0
Nutzungsrechte Digitalisat
Public Domain Mark
Gefördert durch
Förderprogramm zur Digitalisierung von Objekten des kulturellen Erbes des Landes Berlin

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