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Titel des Objekts
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Fotografie des Sopransängers W. W.
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Beschreibung des Objekts
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Schwarz-Weiß-Fotografie, die den Sopransänger W. W. in einem Raum stehend zeigt. W. W. steht an einem aus Holz gefertigten und mit Schnitzereien versehenen Geländer, ist vom Kopf bis zur Brust zu sehen und wurde seitlich fotografiert. Seine Arme ruhen auf dem Handlauf vor ihm, die rechte Hand umschließt ein Opernglas. W. W. trägt ein Kleid mit Rüschen und Spitzen, das die Schultern und die Arme freilässt. Auf dem Kopf trägt er eine mit großen Federn geschmückte Kopfbedeckung. Den Kopf hat W. W. in Richtung der Kamera gedreht und hält ihn leicht schief zur rechten Seite hin geneigt. Über dem Teil des Geländers rechts neben ihm wurde ein gemustertes Tuch drapiert. Im Hintergrund sind eine Säule – vermutlich ebenfalls aus Holz geschnitzt – und schwere Vorhänge sichtbar.
Kontext:
Das Foto des „Sopransängers W. W.“ erschien 1901 im „Jahrbuch für sexuelle Zwischenstufen“ auf der Umschlaginnenseite, sodass eine textliche Zuordnung nicht eindeutig hergestellt werden kann. Am wahrscheinlichsten scheint der Bezug zum Beitrag von Dr. med. W. D. mit dem Titel „Vom Weibmann auf der Bühne“ zu sein. Darin beschreibt der Autor den „Wunsch, sich als Mädchen zu verkleiden“ in Bezug auf sog. „Damendarsteller“ und stellt die „interessante Frage, ob die Damendarsteller in Wirklichkeit Effeminierte sind, ob sie infolge konträrer Sexualempfindung sich gerade zu diesem Berufe entschlossen haben“ (vgl. D., W. (1901): „Vom Weibmann auf der Bühne“ in: Jahrbuch für sexuelle Zwischenstufen, Band 3, S. 313–325, hier S. 316). Dies will der Autor im persönlichen Gespräch mit 14 „Damenimitatoren“ klären, deren Aussagen im Beitrag z. T. abgedruckt werden.
Möglicherweise handelt es sich bei der abgebildeten Person um den Soubrettenimitator Willi Walde (auch Willi Walden), einen Travestiekünstler, der in Frauenrollen auftrat.
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Ort
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Berlin
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Sprache
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de
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Gefördert durch
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Förderprogramm zur Digitalisierung von Objekten des kulturellen Erbes des Landes Berlin