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Titel des Objekts
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Fotografie eines Mannes mit nacktem Oberkörper
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Beschreibung des Objekts
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Schwarz-Weiß-Fotografie, die einen Mann vor einem hellen Vorhang zeigt. Der Mann ist vom Kopf bis knapp über dem Bauch zu sehen und wurde frontal fotografiert. Er ist unbekleidet und vermutlich sitzt er auf einem Stuhl. Seine Hände, die nicht mehr im Bild zu sehen sind, liegen wahrscheinlich auf seinen Oberschenkeln. Er blickt direkt in die Kamera hinein.
Weil heute nicht mehr nachvollzogen werden kann, unter welchen Umständen und zu welchen Bedingungen diese Fotografie einer unbekleideten Person entstanden ist, wird die Abbildung hier nur zum Teil in Klarform gezeigt.
Kontext:
Das Foto der Person erschien im Kontext eines Artikels im „Jahrbuch für sexuelle Zwischenstufen“, der sich u. a. mit der Sexualität und der Fortpflanzung verschiedener Lebewesen und den daran beteiligten „männlichen“ und „weiblichen“ Anteilen beschäftigt. Laut dem Autor des Artikels, dem Mediziner und Zoologen Ernst Haeckel (1834–1919), lassen sich neben „getrenntgeschlechtlichen“ auch „mischgeschlechtliche“ Formen beobachten, zu denen er u. a. die sog. „Gynäkomasten“ zählt. Darunter wurden Männer gefasst, die eine „weibliche Brustbildung“ aufwiesen. Die „Gynäkomastie“ sei die „auffälligste“ unter den sog. „Zwischenstufen“.
Das Konzept der „Zwischenstufen“ wurde von Magnus Hirschfeld, Sexualwissenschaftler und Sexualreformer, entwickelt. Sehr verkürzt gesagt, beschreibt es die Tatsache, dass jedes Individuum sowohl „männlich“ als auch „weiblich“ ausgeprägte Eigenschaften vereint, die einen oder mehrere der vier Bereiche betreffen können: 1. die Geschlechtsorgane, 2. sonstige körperliche Eigenschaften, 3. den Geschlechtstrieb und/oder 4. sonstige seelische Eigenschaften.
Mit dieser Theorie öffnete Hirschfeld bereits 1907 das gängige Konzept des biologisch-genitalen Geschlechts für Aspekte, die u.a. auf der erlebten Identität der Individuen beruhten.
Damit ebnete die „Zwischenstufentheorie”, die „während der Institutszeit die wissenschaftliche Leitidee für die meisten Mitarbeiter“ blieb, den Weg für das Verständnis von sexueller Vielfalt und Variabilität. (vgl. Herrn (2022): Der Liebe und dem Leid, S. 31). Einher gingen damit auch eine Entpathologisierung und Entkriminalisierung des vermeintlich Abweichenden, von Menschen also, die außerhalb der gesellschaftlichen Norm standen.
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Ort
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Berlin
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Sprache
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de
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Gefördert durch
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Förderprogramm zur Digitalisierung von Objekten des kulturellen Erbes des Landes Berlin