Porträt von Königin Christina von Schweden (2)

Objekt

Objekttyp
Titel des Objekts
Porträt von Königin Christina von Schweden (2)
Beschreibung des Objekts
Schwarz-Weiß-Fotografie eines Gemäldes, das Christina, Königin von Schweden zeigt. Christina ist im Halbprofil abgebildet, ihr Gesicht und ihr Blick sind in Richtung der Betrachtenden gewandt. Sie trägt ein schulterfreies Kleid mit einem Schmuckstück am Ausschnitt und einen Umhang, bzw. ein Kleid darüber, außerdem eine Halskette und Haarschmuck. Das Porträt wurde in einem ovalen Rahmen mit neutralem Hintergrund gestaltet.

Kontext:
Christina (eigentlich Kristina) von Schweden (1626–1689) wurde in den Publikationen der frühen Sexualwissenschaft oft im Kontext ihrer – für damalige Verhältnisse für Frauen ungewöhnliche – Lebensweise erwähnt. Zeitlebens blieb sie unverheiratet, reiste in Männerkleidung durch Europa und hatte eine Beziehung zu einer ihrer Hofdamen. Der Sexualwissenschaftler und Sexualreformer Magnus Hirschfeld sah in ihr ein Beispiel dafür, „daß nicht alle Frauen Margarethen sind“ (Ramin, Th. [d. i. Magnus Hirschfeld] (1896): Sappho und Sokrates, Verlag von Max Spohr, S. 27).

Manchen galt Kristina als sog. „Pseudohermaphrodit“, wozu auch Menschen gerechnet wurden, die „nicht den traditionellen Vorstellungen von Weiblichkeit und Männlichkeit mit maßvoll gelebter, fortpflanzungsbezogener Heterosexualität entsprachen“ (Spörri, Myriam (2003): „Ν. O. Body, Magnus Hirschfeld und die Diagnose des Geschlechts“, in: L’Homme, 14 (2), S. 244–261, hier S. 249).

Hirschfeld und andere, die sich für die Rechte (sexueller) Minderheiten einsetzen, griffen in ihren Schriften und weiteren aufklärerischen Arbeiten oft auf historische oder bekannte Persönlichkeiten zurück, die nicht in geschlechtliche Normvorstellungen passten. Damit verwiesen sie auf eine lange Traditionslinie von Identitätskonzepten, die jenseits der zweigeschlechtlichen, heterosexuellen Norm lagen.
Mitwirkende*r
Berthold Frucht
Datierung
Ort
Berlin
Sprache
de
Nutzungsrechte Metadaten
CC0
Nutzungsrechte Digitalisat
Public Domain Mark
Gefördert durch
Förderprogramm zur Digitalisierung von Objekten des kulturellen Erbes des Landes Berlin

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