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Titel des Objekts
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Porträtfoto von Madame Imbert
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Beschreibung des Objekts
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Schwarz-Weiß-Fotografie, die eine Person im Profil zeigt. Sie trägt eine Jacke, darunter ein Hemd mit einer Schleife am Kragen. Auf dem Kopf hat sie eine Mütze mit einem Sonnenschild, die an eine Kapitänsmütze erinnert. Im Mundwinkel steckt eine Pfeife. Die Person ist vom Kopf bis etwa zur Brust zu sehen, der Hintergrund ist neutral.
Kontext:
In der Publikation von Magnus Hirschgeld und Max Tilke „Der erotische Verkleidungstrieb“ taucht die Abbildung im Abschnitt „Frauen als Soldaten“ auf. Imbert wird dort als „Kriegsveteranin“ bezeichnet. Nähere Angaben zu ihrer Person finden sich bei Hirschfeld/Tilke nicht.
Madame Imbert soll als Louise Nay 1844 oder 1834 in Le Mans geboren worden sein und schrieb später ein Buch unter dem Namen Mme Vve Imbert. Über ihre identitäre Selbstverortung ist bislang nichts bekannt, weshalb hier – in Anlehnung an ihren Autor*innennamen – das Pronomen „sie“ benutzt wird.
Als die Preußische Armee 1870 in Frankreich einmarschiert, wird Imbert als Spionin für die französische Seite tätig, indem sie – in Männerkleidung – den Truppenstand der Preußen auskundschaftet und Nachrichten zwischen den verschiedenen französischen Truppeneinheiten übermittelt. 1873 sagt sie als Zeugin im Prozess gegen Marschall Bazaine aus, der nach der Kapitulation von Metz des Verrats beschuldigt wurde.
Später schrieb Imbert ein Buch über Ihre Kriegserinnerungen mit dem Titel: Siège de Metz. Mémoire de Mme Vve Imbert, émissaire durant le siège, 1870, témoin entendu au procès Bazaine. Par Mme Vve Imbert (online einzusehen unter https://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k65756036/f7.item.zoom). Sie soll sich nach dem Deutsch-Französischen Krieg das Recht erstritten haben, Männerkleidung und kurze Haare tragen zu dürfen (siehe zu Madame Imbert: https://phare-rochecorbon.org/2015/03/08/madame-imbert-heroine-et-feministe-complexe-et-oubliee/; abgerufen am 28. August 2024). Ihr Sterbedatum ist nicht bekannt.
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Ort
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Berlin
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Sprache
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de
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Gefördert durch
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Förderprogramm zur Digitalisierung von Objekten des kulturellen Erbes des Landes Berlin