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Titel des Objekts
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Doppelporträt eines Ehepaars
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Beschreibung des Objekts
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Schwarz-Weiß-Fotografie zweier vor einem neutralen Hintergrund nebeneinanderstehender Personen. Die linke Person trägt ein hochgeschlossenes Kleid mit Knöpfen und vermutlich einer Brosche am Kragen. Die rechte Person trägt eine zugeknöpfte Jacke und ein helles Hemd, von dem nur der Kragen zu sehen ist. Beide sind vom Kopf bis etwa zur Brust zu sehen, wurden halb frontal fotografiert und blicken in die Kamera. Vermutlich handelt es sich um eine Atelieraufnahme, die als Vignette hergestellt wurde.
Kontext:
Das Foto illustrierte einen Artikel, in dem Ehen behandelt werden, „wo beide Teile bewusst oder unbewusst mehr oder weniger sexuelle Zwischenstufen darstellen“ (siehe Hirschfeld, Magnus (1901): „Sind sexuelle Zwischenstufen zur Ehe geeignet?“, in: Jahrbuch für sexuelle Zwischenstufen, Jg. 3, S. 63). Mit „sexuellen Zwischenstufen“ sind in diesem Kontext homosexuelle Personen gemeint, die trotz ihrer Homosexualität eine Ehe mit dem „anderen“ Geschlecht eingehen. Solche Ehen seien „viel häufiger als man glaubt, und sie sind nicht die unglücklichsten“ (ebd.). Über das hier dargestellte Foto ist weiterhin zu lesen, dass „der blosse Augenschein lehrt, wer in dieser Ehe die aktiv virile, und wer die passive, feminine, Hälfte ist“ (ebd.). Die vermeintliche Verbindung zwischen dem äußeren Erscheinungsbild und der sexuellen Orientierung bzw. Identität ist ein immer wiederkehrender Topos in der frühen Sexualwissenschaft des beginnenden 20. Jahrhunderts.
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Ort
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Berlin
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Sprache
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de
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Gefördert durch
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Förderprogramm zur Digitalisierung von Objekten des kulturellen Erbes des Landes Berlin