Abbildung einer antiken Vasenmalerei mit Amazone

Objekt

Objekttyp
Titel des Objekts
Abbildung einer antiken Vasenmalerei mit Amazone
Beschreibung des Objekts
Fotografie, auf der ein Teil einer antiken Vasenmalerei zu sehen ist. Im Zentrum ist eine weiblich dargestellte Person abgebildet, die in der linken Hand einen langen Speer und in der rechten ein Schild hält. Auf dem Kopf trägt sie einen mit Hörnern geschmückten Helm, an den Füßen Sandalen. Ihre Bekleidung besteht, soweit erkennbar, aus einer kurzen Hose, einem ärmellosen Oberteil und einem Umhang. Im Rückenbereich trägt sie ein Schwert. Rechts neben ihr ist ein unbekleideter Mann abgebildet, der vermutlich einen Arm nach oben reckt und in der anderen ebenfalls einen Speer hält. Diese Figur ist allerdings im Anschnitt, sodass nur ein Bein, Penis und Hoden, der Oberkörper, das Gesicht und ein Teil des Arms sichtbar sind. Während die weibliche Figur von vorn dargestellt ist, ist die männliche von der Seite zu sehen. Links neben der weiblichen Figur ist – ebenfalls im Anschnitt – ein kleiner Baum zu dargestellt. Während die beiden Figuren sowie der Baum in einem hellen Farbton dargestellt sind, ist der Hintergrund schwarz gestaltet.

Kontext:
Das Bild ist bei Sofie Lazarsfeld (geb. Munk, 1881–1976) in ihrer Publikation „Wie die Frau den Mann erlebt“ im Kapitel „Zur Entwicklungsgeschichte der Ehe“ veröffentlicht. In Rückgriff auf Johann Jakob Bachhofen (1815–1887) und seine Untersuchungen zum Mutterrecht schreibt die Psychologin Lazarsfeld: „Von einem männerlosen Dasein, an welches bei der Erwähnung amazonischer Zustände zunächst gedacht wird, ist keine Rede. Auch von einem ausschließlichen Weiberheere wird nicht gesprochen. Das Heer der 10.000 besteht aus männlichen Kriegern, wie wir schon die Amazonen an der Spitze männlicher Scharen erblicken. Die hier wiedergegebene Darstellung zeigt eine kämpfende Amazone.“ (Sofie Lazarsfeld (1931): Wie die Frau den Mann erlebt. Fremde Bekenntnisse und eigene Betrachtungen, Buchhandlung Schneider, S. 56)

Die Amazonen tauchen in vielen antiken Mythen und Schriften auf. Reale Vorbilder waren möglicherweise matriarchale Völker in Kleinasien oder Volksgruppen der zwischen dem Schwarzen und Kaspischen Meer siedelnden Skythen und Sarmaten, bei denen auch Frauen als Kriegerinnen in den Kampf zogen.
Mitwirkende*r
Sophie Lazarsfeld
Datierung
Ort
Berlin
Sprache
de
Nutzungsrechte Metadaten
CC0
Nutzungsrechte Digitalisat
Public Domain Mark
Gefördert durch
Förderprogramm zur Digitalisierung von Objekten des kulturellen Erbes des Landes Berlin

Exportieren