Fotografie einer Person vor einer neutralen Wand stehend (3)

Objekt

Objekttyp
Titel des Objekts
Fotografie einer Person vor einer neutralen Wand stehend (3)
Beschreibung des Objekts
Schwarz-Weiß-Fotografie, die eine Person in einem Zimmer zeigt, die vor einer geschlossenen Tür steht. Sie ist vom Kopf bis zu den Füßen zu sehen und wurde frontal aufgenommen. Sie trägt ein langes Kleid mit Knöpfen am Oberteil und im Schulterbereich. Sie steht gerade, der rechte Arm hängt locker am Körper herab, den linken hält sie hinter dem Rücken. Ihr Blick geht in Richtung der Kamera.

Kontext:
Das Bild gehört zu einer Serie von mindestens drei Fotos, auf denen die Person einmal in männlicher, einmal in weiblicher Kleidung und einmal unbekleidet zu sehen ist.

Im Institut für Sexualwissenschaft waren die Fotografien vermutlich im Kontext der sog. „Zwischenstufen-Theorie“ Teil der Sammlung. Sehr verkürzt gesagt, beschreibt das Konzept der von Hirschfeld entwickelten „Zwischenstufen“ die Tatsache, dass jedes Individuum sowohl „männlich“ als auch „weiblich“ ausgeprägte Eigenschaften vereint, die einen oder mehrere der vier Bereiche betreffen können: 1. die Geschlechtsorgane, 2. sonstige körperliche Eigenschaften, 3. den Geschlechtstrieb und/oder 4. sonstige seelische Eigenschaften.

Mit dieser Theorie öffnete Hirschfeld bereits 1907 das gängige Konzept des biologisch-genitalen Geschlechts für Aspekte, die u.a. auf der erlebten Identität der Individuen beruhten.
Damit ebnete die „Zwischenstufentheorie”, die „während der Institutszeit die wissenschaftliche Leitidee für die meisten Mitarbeiter“ blieb, den Weg für das Verständnis von sexueller Vielfalt und Variabilität. (vgl. Herrn, Rainer (2022): Der Liebe und dem Leid, Suhrkamp, S. 31). Einher gingen damit auch eine Entpathologisierung und Entkriminalisierung des vermeintlich Abweichenden, von Menschen also, die außerhalb der gesellschaftlichen Norm standen.
Mitwirkende*r
Wilhelm Polzer
Datierung
Ort
Berlin
Sprache
de
Nutzungsrechte Metadaten
CC0
Nutzungsrechte Digitalisat
Public Domain Mark
Gefördert durch
Förderprogramm zur Digitalisierung von Objekten des kulturellen Erbes des Landes Berlin

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