-
Titel des Objekts
-
Fotografie eines sitzenden Mannes mit Dysmelie
-
Beschreibung des Objekts
-
Contenwarung: Diskriminierende Sprache, Ableismus, Rassismus
Ganzkörper-Schwarz-Weiß-Fotografie eines bis auf ein Paar Schuhe unbekleideten Mannes, der in der Hocke vermutlich vor einer Wand sitzt. Sein Kopf ist nach links gedreht, die Hände hat er über Kreuz auf die Knie gelegt. Er wurde leicht seitlich fotografiert. Um den Hals hängt vermutlich ein Schild mit der Nummer 133.
Weil heute nicht mehr nachvollzogen werden kann, unter welchen Umständen und zu welchen Bedingungen diese Fotografie einer unbekleideten Person entstanden ist und es sich um einen ableistischen, rassistischen Kontext handelt, wird die Abbildung hier nur zum Teil in Klarform gezeigt.
Kontext:
Der Kriminalist Wilhelm Polzer druckte die Abbildung in seiner Publikation „Sexuellperverse“ von 1930 im Kontext des Abschnitts „Mehrgeburten und Mi**geburten“ ab. Auf nur einer Seite Text thematisiert er die Geburtenrate von „höher entwickelten“ Lebewesen im Allgemeinen, die Anzahl der Zwillingsgeburten im Besonderen, den Unterschied zwischen ein- und zweieiigen Zwillingen im Zusammenhang der Vaterschaft, um dann im letzten Abschnitt auf die sog. „Mi**geburt (monstrum)“ zu sprechen zu kommen, zu denen er „siamesische Zwillinge“ sowie Menschen mit Dysmelie, Diphallie und Polymastie zählt (Polzer, Wilhelm (1930): Sexuellperverse, Leipzig: Asa, S. 85).
Im „Bilder-Lexikon Sexualwissenschaft“ illustriert das Foto den lexikalischen Eintrag zu „Diphallus“. Während hier die Person als „Chinese“ bezeichnet wird, benennt sie Polzer als Schwarz.
Die Abbildung stammt vermutlich aus einem kolonialen, rassistischen Kontext, weshalb auch die Bildunterschrift hier z. T. maskiert wurde.
-
Ort
-
Berlin
-
Sprache
-
de
-
Gefördert durch
-
Förderprogramm zur Digitalisierung von Objekten des kulturellen Erbes des Landes Berlin