-
Titel des Objekts
-
Abbildung eines Stichs
-
Beschreibung des Objekts
-
Schwarz-Weiß-Fotografie einer Druckgrafik, auf der eine Frau und ein Mann in einem Schlafzimmer abgebildet sind. Die Frau sitzt rechts auf einem Stuhl. Ihre Füße ruhen auf einem Kissen mit Quasten, eine Hand liegt auf der Armlehne des Stuhls, die andere hält sie auf Brusthöhe. Bis auf eine Kopfbedeckung und einen über eine Schulter gelegten Umhang ist sie unbekleidet. Sie ist leicht seitlich dargestellt und hat ihren Kopf nach links gedreht, wo ein Mann steht, den sie ansieht. Der Mann ist seitlich dargestellt. Er trägt Stiefel, einen langen Umhang, eine Art Poncho, auf dem ein Kreuz abgedruckt ist. In der linken Hand hält er einen sog. „Keuschheitsgürtel“, die andere Hand hält er auf Hüfthöhe. Er sieht die Frau an. Im Hintergrund des Zimmers ist ein halb zugezogener Vorhang zu sehen, der möglicherweise zu einer Schlafnische mit einer bemalten Wand und einem im Anschnitt zu sehendem Bett gehört. Auf dem Fußboden liegen quadratische, in einem Schachbrettmuster angeordnete Fließen. Die Szene ist von einem oben abgerundeten Rahmen mit Verzierungen umgeben, der ebenfalls gestochen wurden.
Kontext:
Die Abbildung, die in der Publikation des Kriminalisten Wilhelm Polzers „Sexuellperverse“ von 1930 abgedruckt wurde, erschien dort in bildlicher Nähe zu weiteren Abbildungen von „Keuschheitsgürteln“. Auf Textebene ist keine Kontextualisierung zu finden.
Vereinzelte Belege für Keuschheitsgürtel gibt es erst für die Zeit nach den Kreuzzügen ab dem späten 14. Jahrhundert bis ins 17. Jahrhundert. Wie weit sie verbreitet waren und für welchen Zweck sie genutzt wurden, ob zum Schutz vor sexuellen Übergriffen, als Sexspielzeug, als Druckmittel und Körperstrafe oder um sexuelle Abstinenz zu garantieren (wie die Apparate zur Verhinderung von Onanie aus dem 19. Jahrhundert), ist unter Fachleuten immer noch umstritten.
-
Ort
-
Berlin
-
Sprache
-
de
-
Gefördert durch
-
Förderprogramm zur Digitalisierung von Objekten des kulturellen Erbes des Landes Berlin