-
Titel des Objekts
-
Fotografie einer Gruppe von Personen mit Crossdressern
-
Beschreibung des Objekts
-
Schwarz-Weiß-Fotografie, auf der vier Personen abgebildet sind, die auf Stühlen in einem Raum sitzen. Die Personen sitzen eng beieinander, zwei tragen „Männer-“, zwei „Frauen“kleidung und haben sich zu Paaren aufgeteilt (je eine Person in „männlicher“ und eine Person in „weiblicher“ Kleidung). Die links außen sitzende Person trägt „männliche“ Kleidung und hat den Arm um die neben ihre sitzende Person in „weiblicher“ Kleidung gelegt. Beide haben ihre Wangen aneinandergelegt. Die „weiblich“ gekleidete Person des rechts daneben sitzenden Paars sitzt zurückgelehnt auf ihrem Stuhl und hat die Beine von sich gestreckt. Sie schaut der neben ihr sitzenden „männlich“ gekleideten Person ins Gesicht. Die Szene wurde frontal aufgenommen. Der Hintergrund ist dunkel, Details sind nicht erkennbar.
Kontext:
Vermutlich ist das Objekt Teil einer Postkartenserie, die ab etwa 1916 im Umlauf war. Hier nicht zu sehen ist der am unteren Ende angebrachte Aufdruck „Kriegsgef.-lager Cottbus. — Engl. Theater.“ Bei den Personen handelt es sich vermutlich um Darsteller des englischen Theaters im Gefangenenlager Cottbus zur Zeit des Ersten Weltkriegs.
In der Publikation „Sittengeschichte des Weltkrieges, Teil 2“ des Sexualwissenschaftlers und Sexualreformers Magnus Hirschfeld werden die sog. „Damendarsteller“ der Gefangenentheater als z. T. entweder homosexuell oder als „transvestitisch veranlagt“ (oder beides) charakterisiert. Auch sei es zu Romanzen zwischen den Offizieren und „Frauendarstellern“ gekommen, zu denen oft jüngere Kadetten oder Offiziere gehört haben sollen (vgl. Hirschfeld, Magnus (1930): Sittengeschichte des Weltkrieges, Teil 2, Verlag f. Sexualgeschichte, S. 96ff.).
-
Urheber*in
-
Paul Tharan
-
Aufnahmedatum
-
1914-1918
-
Ort
-
Cottbus
-
Berlin
-
Sprache
-
de
-
Gefördert durch
-
Förderprogramm zur Digitalisierung von Objekten des kulturellen Erbes des Landes Berlin