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Titel des Objekts
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Abbildung einer Porträtkarte von Voo Doo in Tanzpose (2)
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Beschreibung des Objekts
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Contentwarnung: Suizidversuch
Ganzkörperliche Schwarz-Weiß-Fotografie, auf der der*/die Bühnenkünstler*in Voo Doo in der Pose einer tänzerischen Darbietung zu sehen ist. Voo Doo kniet auf einem Knie, das andere Bein ist zur Seite ausgestreckt. Voo Doo wurde von vorn fotografiert und trägt ein glitzerndes mit Pailletten und Fransen besetztes Kleid, Perlenketten am Hals und am Handgelenk, Haarschmuck und Ohrringe. Ein durchsichtiger Schleier ist um Voo Doos Unterarme geschlungen. Den rechten Arm streckt Voo Doo zur Seite, die Hand des anderen Arms ist zur Brust geführt. Voo Doo hat den Kopf nach links gedreht und blickt geradeaus. Der Hintergrund ist dunkel, auf dem Boden befindet sich vermutlich ein gemusterter Teppich. Hinter Voo Doo ist eine Requisite aufgebaut.
Kontext:
Voo Doo alias Willy Pape wurde v. a. als Bühnenkünstlerin/Varietékünstlerin bekannt. Mit sog. Schlangentänzen trat Voo Doo zwischen 1914 und 1928 auf unterschiedlichen Bühnen in europäischen Großstädten auf, darunter Berlin, Paris, Budapest, Wien, Zürich, Prag und Breslau (Wrocław). Dabei war die Frage nach Voo Doos Geschlecht ein immer wiederkehrendes Thema in der damaligen Presse. Welcher Geschlechtsidentität sich Voo Doo selbst zugehörig fühlte, ist unklar. In der Varietékunst schien es Voo Doo jedoch v. a. um die Darstellung von Androgynie zu gehen (vgl. Dobler, Jens (2022): You have never seen a dancer like Voo Doo. Das unglaubliche Leben des Willy Pape, vbb, S. 49).
Der Berliner Sexualwissenschaftler und Sexualreformer Magnus Hirschfeld, der Voo Doo 1909 kurz nach deren/dessen Suizidversuch getroffen hatte, vermerkte in seiner Publikation „Der Erotische Verkleidungstrieb“: „Der junge Transvestit Willy Pape, dessen Veranlagung durch einen Selbstmordversuch in Frauenkleidern bekannt wurde. Seine Eltern wurden vom Verfasser über seinen eigenartigen Zustand aufgeklärt und gestatteten ihm dann, zum Variété zu gehen, wo er seitdem mit größtem Erfolge als Schlangentänzerin auftritt.“ (Hirschfeld, Magnus und Tilke, Max (1912): Der erotische Verkleidungstrieb (Die Transvestiten), Alfred Pulvermacher & Co., Tafel XVI)
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Aufnahmedatum
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1914-1928
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Ort
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Berlin
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Sprache
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de
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Gefördert durch
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Förderprogramm zur Digitalisierung von Objekten des kulturellen Erbes des Landes Berlin