Aktfoto zweier nackter Männer vor einer (Haus-)Wand

Objekt

Objekttyp
Titel des Objekts
Aktfoto zweier nackter Männer vor einer (Haus-)Wand
Beschreibung des Objekts
Schwarz-Weiß-Fotografie, auf der zwei junge, nackte Männer zu sehen sind, die sich vor einem Haus oder einer Mauer im Freien aufhalten. Einer der Männer sitzt (vermutlich) auf einem Tisch, über den eine gestreifte Decke geworfen wurde, die so groß ist, dass ein Teil von ihr auch auf dem Boden liegt. Die Beine lässt der Sitzende an der längeren Seite des Tisches herunterhängen, den Oberkörper hat er zur Seite gedreht und fasst mit seinen Händen die kürzere Seite des Tisches. Er wurde halb seitlich fotografiert, durch die Drehung des Oberkörpers erscheint er im Profil.

Neben ihm steht seitlich zum Tisch ein zweiter Mann. Der Tisch reicht ihm bis etwa zur Hüfte. Der Mann hat seine Arme auf Schulterhöhe gehoben, seine Hände befinden sich am Nacken des anderen Mannes. Er ist halb frontal zu sehen.

Im Hintergrund der Szene ist eine teils mit Pflanzen bewachsene Mauer bzw. Hauswand zu sehen. Der Untergrund, auf dem der Tisch und der stehende Mann platziert sind, weist ein Muster auf, das eine Ähnlichkeit mit Schriftzeichen hat.

Weil heute nicht mehr nachvollzogen werden kann, unter welchen Umständen und zu welchen Bedingungen diese Fotografie zweier unbekleideter Personen entstanden ist, wird die Abbildung hier nur zum Teil in Klarform gezeigt.

Kontext:
Der Sexualwissenschaftler und Sexualreformer Magnus Hirschfeld schreibt in „Geschlechtsübergänge“, dass ihm das Foto „aus Süditalien übersandt wurde“. Sie zeige einen „Kastraten“ und solle dazu dienen, eine Beziehung zwischen „primären und sekundären Sexual Charakteren“ aufzuzeigen, nämlich „daß männliche Castraten zur Femininität“ tendierten (vgl.
Hirschfeld, Magnus (1913): Geschlechtsübergänge. Mischungen männlicher und weiblicher Geschlechtscharaktere (Sexuelle Zwischenstufen), Max Spohr, Text vor Tafel XXVIII).

Es existiert mindestens eine weitere Abbildung des stehenden Mannes. In den Publikationen, in denen diese abgedruckt wurde, wird er als „italienischer Soldat“ bezeichnet, dessen äußere Geschlechtsorgane im „abessinischen Feldzug“ zum Teil verstümmelt worden seien.

Die Ästhetik dieses zweiten Bildes lässt vermuten, dass das Foto möglicherweise von dem Fotografen Wilhelm von Gloeden (1856–1931) stammt. Bei dem Feldzug, in dem die abgebildete Person verletzt worden sein soll, könnte es sich um den Italienisch-Äthiopischen Krieg (1895–1896) handeln.
Urheber*in
Wilhelm von Gloeden
Aufnahmedatum
1890er Jahre
Datierung
Ort
Taormina
Berlin
Sprache
de
Nutzungsrechte Metadaten
CC0
Nutzungsrechte Digitalisat
Public Domain Mark
Gefördert durch
Förderprogramm zur Digitalisierung von Objekten des kulturellen Erbes des Landes Berlin

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