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Titel des Objekts
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Fotografie von Bertha Weiß in Uniform
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Beschreibung des Objekts
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Ganzkörperliche Schwarz-Weiß-Fotografie von Bertha Weiß in Uniform. Das Foto wurde in einem Raum aufgenommen, Bertha Weiß wurde frontal fotografiert. Sie steht auf einem gemusterten Teppich vor einer neutralen Wand, rechts neben ihr steht ein gepolsterter Stuhl, auf dem sie eine Hand abgelegt hat. Die andere stemmt sie in die Hüfte. Sie trägt einen Waffenrock, eine dunkle Hose, dunkle Schuhe und eine Mütze auf dem Kopf. Sie blickt direkt in die Kamera. Hinter dem Stuhl ist ein Teil eines weiteren Genstands im Raum sicht-, jedoch nicht erkennbar.
Kontext:
In der Publikation „Geschlechtsübergänge“ taucht Bertha Weiß in der Rubrik „Umkehrung der Geschlechter“ auf. Der Sexualwissenschaftler und Sexualreformer Magnus Hirschfeld schreibt darin über Bertha Weiß: „Mit gefälschten Heimatspapieren war es ihr gelungen, als Soldat eingereiht zu werden. Da sie aber im Dienste nicht stramm genug war, nahm Hauptmann Spitz sie nicht mit nach Frankreich, sie beaufsichtigte die gefangenen Franzosen im Coblenzer Barackenlager, wobei sie zum Korporal avancierte. Nach dem Kriege wußte sie sich im Kloster der Barmherzigen Brüder zu Breslau Eingang zu verschaffen, wurde aber später in einem Kloster in der Schweiz entlarvt und starb – nach einem abenteuerlichen Vagantenleben – im Jahre 1878“ (Hirschfeld, Magnus (1913): Geschlechtsübergänge. Mischungen männlicher und weiblicher Geschlechtscharaktere (Sexuelle Zwischenstufen), Max Spohr,Text vor Tafel XXVII.).
Am 19. August 1873 veröffentlichte der „Remsthal-Bote“ folgende kurze Notiz: „Von Bertha Weiß, dem Fähnrich, Mönch und Abenteurer in allerlei Gestalt, erfährt die „Volksztg.“, daß sie wieder in die Hände der Polizei gelangt sei. Ein Brief aus Feldkirch besagt: ‚Es interessiert Sie vielleicht, zu erfahren, dass die Bertha Weiß nach verschiedenen Kreuz- und Querzügen, und nach Erlernung der Buchbinderei in Einsiedel endlich im Bregenzerwald als Landarbeiter verkleidet vegabondierend aufgegriffen wurde und jetzt hier im Kreisgericht zwei Monate wegen Diebstahls abzusitzen hat. Nach Ablauf dieser Strafe wird sie nach Württemberg und endlich nach Breslau abgeliefert zu weiteren Abstrafungen.[’]“ (Der Remsthal-Bote. Amts- & Intelligenz-Blatt für den Oberamtsbezirk Waiblingen, Jg. 34, Nr. 96, S. 380)
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Ort
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Berlin
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Sprache
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de
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Gefördert durch
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Förderprogramm zur Digitalisierung von Objekten des kulturellen Erbes des Landes Berlin