Rollenporträt eines Kriegsgefangenen

Objekt

Objekttyp
Titel des Objekts
Rollenporträt eines Kriegsgefangenen
Beschreibung des Objekts
Schwarz-Weiß-Fotografie eines Kriegsgefangenen, der – im damaligen Sprachgebrauch – als sogenannter „Damendarsteller“ in der Rolle der „Maria Gesticulata“ aus dem Musical „Filmzauber“ auftrat. Das Foto zeigt ihn in einem vornehmen langen Kleid und einem breitkrempigen Hut auf dem Kopf. Er ist halb frontal aufgenommen, blickt lächelnd zur Seite, die Augen sind auffällig geschminkt, in seiner linken Hand hält er das Ende einer Kordel, die als Gürtel um die Taille geschlungen ist. Links neben der Person steht in etwa der Mitte der hochformatigen Aufnahme: Filmzauber – „Maria GesticuLata“. Rechts der Name „W. Breuer“. Im Hintergrund befindet sich eine Wand, über die ein Tuch gespannt ist. Unter dem Bild ist der Stempel des Instituts für Sexualwissenschaft.

Kontext:
In der Publikation „Sittengeschichte des Weltkrieges, Teil 2“ des Sexualwissenschaftlers und Sexualreformers Magnus Hirschfeld werden die sog. „Damendarsteller“ der Gefangenentheater als z. T. entweder homosexuell oder als „transvestitisch veranlagt“ (oder beides) charakterisiert. Auch sei es zu Romanzen zwischen den Offizieren und „Frauendarstellern“ gekommen, zu denen oft jüngere Kadetten oder Offiziere gehört haben sollen (vgl. Hirschfeld, Magnus (1930): Sittengeschichte des Weltkrieges, Teil 2, Wien: Verlag f. Sexualgeschichte, S. 96ff.).
Mitwirkende*r
Magnus Hirschfeld
Aufnahmedatum
1914-1918
Datierung
Ort
Berlin
Sprache
de
Nutzungsrechte Metadaten
CC0
Nutzungsrechte Digitalisat
Public Domain Mark
Gefördert durch
Förderprogramm zur Digitalisierung von Objekten des kulturellen Erbes des Landes Berlin

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