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Titel des Objekts
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Abbildung eines französischen Gefangentheater-Programms
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Beschreibung des Objekts
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Schwarz-Weiß-Fotografie eines hochformatigen Programmblatts oder Plakats, das für die Aufführung der Komödie „Les Jumeaux de Brichion“ von Tristan Bernard wirbt. Als aufführende Institution wird oben das „Theatre Francais de Merzdorf“ angegeben, darunter Datum und Uhrzeit der Aufführung (1. Januar 1918, 16:30 Uhr). Es folgen die Namen des Regisseurs (A. Ronsmans) sowie des Theaterdekorateurs (Pol. Schwab). Darunter in einem Oval, das oben von einer floralen Ornamentik umfasst wird, sind die Namen der Darsteller, der Rollen und des Orchesters aufgeführt. Oben sowie rechts und links unten befinden sich Abbildungen von Personen, vermutlich in ihren Rollen im Stück. Ganz unten steht nochmals groß die Jahreszahl 1918.
Kontext:
Bei dem Objekt handelt es sich um Werbung für ein Theaterstück, das im Gefangenenlager Cottbus zur Aufführung kam. An diesen Theatertücken wirkten – im damaligen Sprachgebrauch – sogenannte „Damendarsteller“ mit.
In der Publikation „Sittengeschichte des Weltkrieges, Teil 2“ des Sexualwissenschaftlers und Sexualreformers Magnus Hirschfeld werden die sog. „Damendarsteller“ der Gefangenentheater als z. T. entweder homosexuell oder als „transvestitisch veranlagt“ (oder beides) charakterisiert. Auch sei es zu Romanzen zwischen den Offizieren und „Frauendarstellern“ gekommen, zu denen oft jüngere Kadetten oder Offiziere gehört haben sollen (vgl. Hirschfeld, Magnus (1930): Sittengeschichte des Weltkrieges, Teil 2, Wien: Verlag f. Sexualgeschichte, S. 96ff.).
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Ort
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Berlin
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Cottbus
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Sprache
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de
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Gefördert durch
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Förderprogramm zur Digitalisierung von Objekten des kulturellen Erbes des Landes Berlin