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Titel des Objekts
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Rollenporträt dreier Kriegsgefangener (2)
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Beschreibung des Objekts
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Schwarz-Weiß-Fotografie dreier Personen, die eng nebeneinander auf einer Bank vor einer gemalten Landschaftskulisse sitzen. In der Mitte sitzt eine mit einer Offiziersuniform bekleidete Person mit Schnurrbart, links und rechts zwei Personen in Frauenkleidern und Mützen, die an eine Matrosenuniform erinnern. Beide Personen tragen Perücken mit langen Zöpfen und sollen offenbar als weiblich gelesen werden. Die beiden im damaligen Sprachgebrauch als „Damendarsteller“ bezeichneten Personen haben ihren Arm um den männlichen Charakter in der Mitte gelegt. Die Aufnahme ist frontal erfolgt, alle drei schauen in die Kamera. Das Bild ist sehr grobkörnig. Am unteren Rand der Abbildung steht gedruckt: „KRIEGSGEF.-LAGER. COTTBUS. – ENGL-THEATER“.
Kontext:
In der Publikation „Sittengeschichte des Weltkrieges, Teil 2“ des Sexualwissenschaftlers und Sexualreformers Magnus Hirschfeld werden die sog. „Damendarsteller“ der Gefangenentheater als z. T. entweder homosexuell oder als „transvestitisch veranlagt“ (oder beides ) charakterisiert. Auch sei es zu Romanzen zwischen den Offizieren und „Frauendarstellern“ gekommen, zu denen oft jüngere Kadetten oder Offiziere gehörten (vgl. Hirschfeld: Sittengeschichte des Weltkrieges, Teil 2, S. 96ff.).
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Urheber*in
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Paul Tharan
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Aufnahmedatum
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1914-1918
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Ort
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Cottbus
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Berlin
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Sprache
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de
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Gefördert durch
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Förderprogramm zur Digitalisierung von Objekten des kulturellen Erbes des Landes Berlin