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Titel des Objekts
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Rollenporträt dreier Kriegsgefangener (1)
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Beschreibung des Objekts
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Schwarz-Weiß-Fotografie dreier Personen, die eng nebeneinander auf einer Bank vor einer gemalten Landschaftskulisse sitzen. In der Mitte sitzt eine mit einer Offiziersuniform bekleidete Person, links und rechts zwei Personen in Frauenkleidern, die offenbar als weiblich gelesen werden sollen und im damaligen Sprachgebrauch als „Damendarsteller“ bezeichnet wurden. Beide tragen Hüte und Perücken mit geflochtenen Zöpfen. Alle drei haben ihren Arm um die jeweils neben ihnen sitzende Person gelegt. Die Aufnahme ist frontal erfolgt. Während die mittlere und linke Person in die Kamera schauen, blickt die rechte entweder zu Boden oder hat ihre Augen geschlossen. Am unteren Rand der Abbildung steht gedruckt: „KRIEGSGEF.-LAGER. COTTBUS. – ENGL-THEATER“.
Kontext:
In der Publikation „Sittengeschichte des Weltkrieges, Teil 2“ des Sexualwissenschaftlers und Sexualreformers Magnus Hirschfeld werden die sog. „Damendarsteller“ der Gefangenentheater als z. T. entweder homosexuell oder als „transvestitisch veranlagt“ (oder beides) charakterisiert. Auch sei es zu Romanzen zwischen den Offizieren und „Frauendarstellern“ gekommen, zu denen oft jüngere Kadetten oder Offiziere gehört haben sollen (vgl. Hirschfeld, Magnus (1930): Sittengeschichte des Weltkrieges, Teil 2, Wien: Verlag f. Sexualgeschichte, S. 96ff.).
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Aufnahmedatum
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1914-1918
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Ort
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Cottbus
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Berlin
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Sprache
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de
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Gefördert durch
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Förderprogramm zur Digitalisierung von Objekten des kulturellen Erbes des Landes Berlin